Inhalt: Die Schriftstellerin und Regisseurin Doris Dörrie lässt in der Autofiktion ihre Erzählerin einen feministischen Blick auf die klassische Heldenreise werfen. Sie stellt eine Protagonistin vor, die sich dem Mantra entzieht, eine Frau müsse immer auf der Hut sein und dürfe nicht voller Tatendrang in die Welt hinausziehen. Die hehre Absicht der burschikos auftretenden Frau wird immer wieder von ihren inneren Ängsten konterkariert. Teilweise spiegelt sie diese in der mitreisenden Freundin Eva, die im Gegensatz zu ihr ihre Weiblichkeit in der marokkanischen Öffentlichkeit nicht verstecken will. Oder sie lernt die umgekehrte Erfahrung von Fremdheit kennen, als ihre japanische Freundin Tatsu, die in Hannover studiert hat, ihr von der schmerzhaften Affäre mit einem deutschen Gesangslehrer erzählt. - Dörrie hat nach zwei Jahren pandemiebedingten Daheimbleibens drei im Jahr 2019 unternommene Reisen, in die USA, nach Japan und Marokko, zum Anlass genommen, über das Reisen an sich und als Frau im Besonderen zu reflektieren. Sie tut dies nicht linear wie im Heldenmythos, sondern lässt auf wechselnden Zeitebenen frühere Reisen mit einfließen. Sie schildert ihre Eindrücke nachdenklich zweifelnd, oft anekdotisch und sehr unterhaltsam. Systematik: SL Umfang: 239 Seiten Standort: SL Dörri ISBN: 978-3-257-07184-9
Inhalt: Augsburg, 1939: Auf die Familie Melzer und ihre Angestellten warten schwere Zeiten. Der Zweite Weltkrieg steht unmittelbar bevor, und es ist klar, dass sich das Leben aller Bewohner verändern wird. Die Tuchfabrik steht kurz vor dem Aus, und Paul muss ein weiteres Mal unbequeme Entscheidungen treffen - und das ohne seine Frau Marie. Denn diese lebt nun bereits seit 1935 mit ihrem Sohn Leo in New York, und die Zeit der Abwesenheit hat ihre Spuren hinterlassen, auch wenn Maries Liebe zu Paul ungebrochen ist. Als sie aber erfährt, dass eine andere Frau in Pauls Leben getreten ist, trifft sie das hart. Wird es Marie gelingen, ihren geliebten Ehemann zurückzugewinnen? Systematik: SL Umfang: 639 Seiten Standort: SL Jacob ISBN: 978-3-7341-1218-8
Inhalt: Angeregt durch die Familienerzählungen, insbesondere der ihres Vaters, des Neffen des Porträtierten, macht sich die Autorin auf die Suche nach Lebenszeugnissen von Dr. iur. Isidor Geller. Geboren wurde er als Israel Geller in einem galizischen Stetl; begraben wurde er 1938 in Wien. Gegen den Willen des strenggläubigen Vaters erlangen die Geller-Geschwister weltliche Bildung in einer nahen größeren Stadt. Zum weiteren Fortkommen zieht einer nach dem anderen nach Wien, samt Mutter und Schwester. Isidor studiert dort Jura und wird bald beim Dachverband der Lederindustrie angestellt. Ein wichtiger Industriezweig, vor allem während des Ersten Weltkriegs, durch den Geller zu großem Vermögen kommt. Er arbeitet sich an die Spitze vor, wird Berater des Staates und führt ein typisch großbürgerliches Leben, inklusive einer Geliebten aus dem Theatermilieu. Zu den Gepflogenheiten des Opernfreunds und Kunstsammlers gehört es, zum sonntäglichen Mahl mit honorigen Gästen auch seinen Neffen einzuladen. Beim Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 kann Geller nicht glauben, dass auch er in Gefahr ist. Aber alsbald wird er verhaftet und malträtiert. Er kommt zwar nochmals frei, ist aber ein gebrochener Mann, der nur mehr dahinsiecht - und wenige Monate später stirbt. - Die Autorin zeichnet nicht nur das Leben nach, sondern fügt auch ihre Suche in Archiven und Orten in Wien in den Erzählfluss ein. Lebendig werden die aufgefundenen Fakten durch die persönlichen Erinnerungen ihres Vaters. Systematik: Bi 2 - Geller, Isidor Umfang: 250 Seiten, graphische Darstellung Standort: Bi 2 Gelle ISBN: 978-3-257-07206-8
Inhalt: Ein Roman über Beziehungen, so wirklich wie wir sie erleben, und über Liebe, so erfüllt, wie wir sie nur erträumen können. Systematik: SL Umfang: 365 S. ; 22 cm Standort: SL Pilc
Inhalt: Der neue Roman von Robert Seethaler ist ein Wien-Roman par exellence und als solcher am besten vom Schluss her zu erzählen: Der Hilfsarbeiter Robert Simon betreibt das titelgebende Café ohne Namen zehn Jahre lang am Wiener Karmelitenmarkt, dessen Qualitäten nicht so sehr im kulinarischen als vielmehr im existenzialistischen Bereich liegen. - Es ist nichts weniger als eine Anlaufstelle für "verlorene Seelen", die sonst nirgendwo eine Heimat haben. Das Ende des Cafés ist so spektakulär wie sein Bestehen im Arbeitermilieu alltäglich war und fällt mit dem für die Wiener Stadtgeschichte einschneidenden Einsturz der Reichsbrücke 1976 zusammen. Dieses Ereignis markiert nicht nur das Ende der Nachkriegszeit, sondern zeigt auch, dass "es nun mit dem alten Österreich für immer und ewig vorbei sei", wie einer der Stammgäste des Cafés gegen Ende bemerkt. Mit dieser melancholischen Stimmung trifft Seethaler den aus der österreichischen Literatur bestens bekannten Grundton des Zuendegehens und Verschwindens und stellt sich damit in die lange Reihe von Autor*innen elegischer Österreich- und Wiendarstellungen. - Ein Leseerlebnis für alle, die diesen Klang lieben, aber auch für jene, die bereits in Seethalers frühen Büchern seine differenzierte Milieuzeichnung und Gesellschaftsdarstellung zu schätzen gelernt haben. Systematik: SL Umfang: 283 Seiten Standort: SL Seeth ISBN: 978-3-546-10032-8
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