Inhalt: Baumgartners Frau Anna ist vor zehn Jahren im Alter von 58 Jahren bei einem Badeunfall verstorben. Sie war seine große Liebe und immer noch leidet er unter dem Verlust. Die Ehe ist kinderlos geblieben und seit dem Unglück lebt er allein in seinem Haus in Princeton, wo er sich als emeritierter Professor mit dem Schreiben philosophischer Bücher beschäftigt. Eines Tages, das Essay über Kierkegaard ist nahezu fertig, passiert ihm ein Malheur nach dem anderen. Beim Sturz von der Kellertreppe verletzt er sich das Knie und kommt aufgrund der eingeschränkten Mobilität zum Innehalten, Träumen und Erinnern. Ihm wird bewusst, dass er sich seiner Trauer nicht gestellt hat: "Leben heißt Schmerz empfinden ... und in Angst vor Schmerz zu leben, heißt das Leben verweigern." Baumgartners Rückblicke auf seine Kindheit und Herkunft, auf das Kennenlernen und die gemeinsamen Jahre mit Anna, bereichert durch ihre autobiografischen Aufzeichnungen, die er in ihrem Arbeitszimmer gefunden hat, sind eingebettet in Zeitgeschichte und Zeitgeist. Sie lassen seine Vergangenheit wiederaufleben und miterleben, wie Baumgartner seine Trauer verarbeitet, zu sich selbst findet und wieder Pläne für die Zukunft macht. Mitauslöser ist der Elan einer jungen Doktorandin, die ihn besuchen wird, um ihre Dissertation über Anna zu schreiben. - Eine sanfte melancholische Stimmung entsteht beim Lesen dieses gelungenen Romans, in dem Traurigkeit, Hoffnung und unvermutet wieder aufkeimende Lebensenergie ihren Platz haben. Ganz nebenbei findet Erwähnung, dass die Mutter des Protagonisten der "undurchsichtigen Auster-Seite" entstammt. Ein Hinweis auf biografische Züge? Paul Austers neuer Roman ist ein Kleinod mit sprachlicher Eleganz. Systematik: SL Umfang: 203 Seiten Standort: SL Auste ISBN: 978-3-498-00393-7
Inhalt: Drei Jahre nachdem er die "Wahrheit über den Fall Harry Quebert" (s. BP/mp 13/601) aufgedeckt und darüber einen überaus erfolgreichen Roman geschrieben hat, ist Marcus Goldstein in den Olymp der amerikanischen Schriftsteller aufgestiegen. Doch sein Ruhm interessiert ihn wenig, denn er vermisst seinen alten Freund und Mentor Harry, der nach seiner Rehabilitation spurlos verschwunden ist. Als Marcus wieder einmal vor dem verlassenen Haus an der Ostküste steht, begegnet ihm sein Weggefährte Sergeant Perry Gahalowood, den ein weiterer mysteriöser Fall umtreibt. Zwar sitzt der angebliche Mörder der jungen Schönheitskönigin Alaska Sanders seit zehn Jahren hinter Gittern, aber Gahalowood ist nach wie vor überzeugt, dass die Ermittlungen seines Teams damals fehlerhaft waren. Marcus ist sofort Feuer und Flamme und willigt ein, als Privatermittler alle Details zum Fall neu zu bewerten. Dafür zieht er in das malerische Städtchen Mount Pleasant, wo er auf ungewöhnliche Weise die Bekanntschaft der Frau macht, die Alaskas übel zugerichtete Leiche vor zehn Jahren gefunden hatte. - Wer die Bücher des Schweizers Joël Dicker kennt, weiß, was zu erwarten ist: Eine detailversessene Recherche, ein akribisches Vor- und Zurückerzählen und eine punktgenaue Beleuchtung aller Beteiligten und der Tatumstände aus unterschiedlichen Blickwinken. Das klingt mühsam, bringt aber in Wahrheit einen packenden, an Überraschungen reichen Pageturner hervor. Dicker macht seinen selbstkritischen und sinnsuchenden Protagonisten Marcus Goldstein zu einer Figur, auf dessen weitere Abenteuer man sich freut. Besonders zu bewundern ist Dickers Geschick, seine früheren Werke in die Handlung einzubringen. Gerade so viel, dass man sie zum Verständnis des aktuellen Falls nicht gelesen haben muss, es aber nun unbedingt möchte. Ein Bestseller, sehr zu empfehlen! Systematik: SL Umfang: 577 Seiten Standort: SL Dicke ISBN: 978-3-492-07196-3
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